12 June 2006

Lava Glowing

Mit der Abfahrt vom Lava Tree State Park, ging es dann zurück in den Volcano National Park, in dem wir dank perfekter Ausrüstung noch eine etwas gedrungene Lavaröhre betreten haben. Manch anderer Besucher hat hier mit Hilfe seines Mobiltelefons versucht, den Weg durch die Dunkelheit zu bahnen. Ich zitiere hier einen freundliche Diet-Coke trinkende amerikanische Tourstin beim Blick in die absolute Dunkelheit: 'Do we need a flashlight?'.
Weitere 20 Meilen Autofahrt hinter der Lavatube trifft man dann auf die Stelle, an der Lavaabgänge der letzten 20 Jahre die Strasse überquert haben und daher unbefahrbar machen. Das war das Ziel unserer Reise. Wir haben den Wagen brav am Strassenrand abgestellt, und unsere Ausrüstung fertiggemacht. Es ging von hier aus, und auf dem Hinweg, hat das wirklich Spass gemacht, über riesige Lavafelder, hinüber zu der Stelle, an der letztes Jahr ein Stück riesiges Neuland in das Meer gestürzt ist. Im übrigen wurde genau wegen dieses Vorfalls das Betreten dieses Lavafeldes erst letzte Woche wieder freigegeben (sometimes you have to be lucky - googlemap - das ist mittlerweile alles erkaltet). Ein über anderhalbstündiges Klettern über teilweise meterhoch aufgetürmte Lavaverwindungen hat uns herum um das abgebrochene Delta zu dem wohl besten Spot geführt, von dem man die Lavaausflüsse beobachten kann. Ich habe hier die Strategie 'Follow the ranger' verfolgt. Es gab hier weder befestigte Wege, noch Restrooms, noch irgendwelche Handläufe, auch kein Licht - dazu später. Etwa 30 weitere Leute haben den Weg zu diesem Punkt gefunden, und Gaby wurde endlich Zeuge, wie rotglühendes Gestein in die Brandung des Pazifikgs transportiert wurde. Die unzähligen Fotos, die dabei entstanden sind, sind selbstverständlich von mangelnder Qualität. Im Hellen ist das rote Glühen schwer zu erkennen, im Dunkeln führt die lange Belichtungszeit zu starken Verwaschungen. Dennoch ist ein AVI-Filmchen (27.227kB, hosted on www.nasfeter.de, auch als MP4-Filmchen verfügbar) entstanden.
Der Rückweg durch die Dunkelheit, wohl bei Vollmond, ist tatsächlich nur mit Taschenlampe möglich. Selbst dabei kommt man nicht umhin sich ab und an den Fuss zu vertreten. Den selben Weg zurück, über teilweise qualmende Auslässe, an der Gase der unter einem durchfliessenden Magma an die Oberfläche geleitet werden und spürbare Temperaturunterschiede spüren lassen, war wirklich mit das anstrengenste was mir je untergekommen ist. Sechs Pfosten mit blinkenden Lichtern geben einem grob den Weg über die ca. 4-5 Meilen langen Rückweg vor. Selbst bei dieser Dunkelheit kamen einem immer weitere nächtliche Kletterer mit ihren Taschenlampen entgegen. Ich denke es war höllisch anstrengend, aber für Gaby hat es sich auf jeden Fall gelohnt, auch, dass wir bis zum hintersten Punkt (den wohl nicht jeder angesteuert hat) des Lavafeldes gegraxelt sind.

1 comment:

Anonymous said...

grossartig, ich beneide Euch!